Warum ist Tift sinnvoll?

Die Behandlung von Komplextrauma hat zunehmend an Bedeutung gewonnen, was zu neuen Therapiemodellen geführt hat.

Eine Traumatherapie zu beginnen ist sowohl eine Chance für den Klienten als auch eine Herausforderung für seine fragile Stabilität. Tift arbeitet innerhalb der Komfortzone des Klienten mit minimaler Trauma Exposition und fördert so gleichzeitig die Integration wie auch das Gefühl, in Sicherheit zu sein, bzw. weniger gefährdet zu sein.

Die ganzheitliche Wahrnehmung der aktuellen Überlebens-Gestalt bedeutet auch die Anerkennung der Anstrengungen, der Einschränkungen und des Schmerzes, die zu ihrem Aufbau notwendig waren. Der Klient erlebt dadurch eine neue Sinn und Vertrauen gebende Sicht auf sich selbst.

Der Zauber der ersten Liebe

Chaostheorie, Fraktale, seltsame Attraktoren und komplexe Systeme begleiten mich seit meiner Jugend und durch meine erste Karriere in der Molekularbiologie. Diese Erfahrung bot mir Einblicke in die Muster, die lebende Strukturen kontinuierlich organisieren - desorganisieren - reorganisieren.

Die schöne Seite der Desorganisation

Diese Kenntnisse gaben mir die Bestätigung, dass lebende Systeme keine dysfunktionalen Strukturen aufbauen, sondern nur optimal funktionierende Zustände im Einklang mit den Umweltbedingungen: z. B. Tift sieht Dissoziation und maladaptive Verhaltensweisen als optimale kontextbezogene Reaktionen auf vergangene traumatische Bedingungen an.

Dieses Wissen in die Traumatherapie zu bringen, ist ein besonderes Geschenk für mich!

Härten sanft begegnen

Der komplextraumatisierte Klient lebt mit dem „Sisyphus-Syndrom“, d.h. die eigene instabile Stabilität immer wieder neu aufbauen zu müssen. Diesem begegnet Tift mit minimaler Trauma Exposition und mit andauernder Regulation des Therapieprozesses.

Diese «Mindfulness“ besteht in einer ständigen Anpassung der Therapiedynamik an die sich verändernden Zustände des Klienten, und hält den Klienten und sein System in einem gesicherten Raum.

Das System weiß es am besten

Was wie Widerstand oder Vermeidung usw. aussieht sind eingebaute Sicherheitsschleusen, die es dem Klienten erlauben, "aufrecht" zu bleiben. Dissoziation, das Fehlen von Körperempfindungen, Gefühlen, Emotionen oder auch vorhandene Konversionssymptome sind so viele wichtige " Zutritt verboten" Botschaften. Tift versucht sich nicht, sich mit diesen noch unter Schutz stehenden Aspekten zu verbinden, sondern validiert sie im Laufe des Lebens als Helfer und als subkortikale Ko-Therapeuten.

Die Stärke des "Uns"

Intersubjektivität ist ein essenzieller Teil der sicheren Bindung. Dazu dienen die kontinuierlichen Begegnungsmomente bei Tift. Der Klient erlebt, dass er vom Therapeuten gefühlt wird, wodurch ein innerer authentischer Raum des Seins entsteht.

Tift konzentriert sich nicht in erster Linie auf die Bewältigung von Traumata oder Symptomen, sondern auf die implizite und explizite Begegnung der innersten Einsamkeit, der Leere und dem Identitätsverlust des Klienten.

Tift zielt darauf ab, die Erfahrung dieses sicheren inneren Raums des Seins als Kontinuität über die gesamte Lebenszeit hinweg zu etablieren.